Am 29. Juni 2009 wurde der Freundeskreis Paul-Lincke-Ring e.V. ins Leben gerufen. Ziel des Freundeskreises ist die Wahrung des Andenkens an den Komponisten Paul Lincke und seine Werke. Und: Es geht um den Paul-Lincke-Ring, einen Preis für herausragende Tonkünstler oder Interpreten der Unterhaltungsmusik. Der von der Stadt Goslar gestiftete Ring soll auch weiterhin alle zwei Jahre einer Preisträgerin oder einem Preisträger übereicht werden. Der Verein ist unabhängig und politisch neutral, mit ausschließlich ideeller Zielsetzung.
Wer war Paul Lincke?
Paul Lincke, Komponist der »Berliner Luft« und geradezu Schöpfer der Berliner Operette, verbrachte seine letzten Lebensmonate in Hahnenklee-Bockswiese und fand dort seine letzte Ruhestätte.
Leben und Wirken
Das Leben des Paul Lincke, geboren am 7. November 1866 bekam im Alter von 18 Jahren ein erstes Engagement als Fagottist am Central-Theater in der Alten Jakobstraße bei Adolf Ernst. Bereits nach einem Jahr wechselte er ins Orchester des Ostend-Theaters in der Großen Frankfurter Straße. Spontan verliebte er sich in die 16-jährige Soubrette Anna Müller, die er ein Jahr später heiratete. Seine Frau feierte später unter dem Namen Anna Müller-Lincke Triumphe beim Berliner Publikum.
In der Unterhaltungs- und Tanzmusik sammelte Lincke am Königsstädtischen Theater, dem Belle-Alliance-Theater und dem Parodie-Theater in der Oranienstraße wertvolle Erfahrungen. Er begleitete musikalisch die Varieté-Programme und lieferte eigene Kompositionen für beliebte Couplet-Sängerinnen. Venus auf Erden, ein revueartiger Einakter, entstand 1897 im Apollo-Theater in der Friedrichstraße. Zwei Jahre lang ließ sich Paul Lincke am berühmtesten europäischen Varieté, den Folies Bergère in Paris, feiern. Danach kehrte er mit neuen Kompositionen an das Apollo-Theater zurück. Mit riesigem Erfolg wurde 1899 Frau Luna uraufgeführt. Im selben Jahr folgten Im Reiche des Indra und 1902 die Operette Lysistrata. Für das Libretto sorgte in beiden Werken Heinz Bolten-Baeckers.
Nach Kriegsende wollte Paul Lincke nach Berlin zurückkehren und bemühte sich lange um eine Zuzugsgenehmigung. Auf Grund seiner angeschlagenen Gesundheit sorgten Freunde in Lautenthal (Oberharz) für eine Übersiedlung in das gesunde Klima nach Hahnenklee. Hier starb er kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres am 3. September 1946. Nach der Trauerfeier in der Stabkirche Hahnenklee erfolgte seine Beisetzung auf dem Hahnenkleer Friedhof, wo sein Grab bis heute gepflegt wird.
Ihm zu Ehren wird seit 1955 der Paul-Lincke-Ring für besondere Verdienste auf dem Gebiet der »leichten Muse« verliehen, mit dem seither u. a. René Kollo, Udo Jürgens, Peter Maffay und 2011 Annette Humpe ausgezeichnet wurden. Die Erinnerungen an Paul Lincke werden heute am Paul-Lincke-Platz wach gehalten, wo sich der Brunnen mit den Ehrentafeln und die Litfaßsäule mit den Namen der Preisträger befindet.
Paul-Lincke-Ring
Zu Ehren des großen Operettenkomponisten wird jährlich der Paul-Lincke-Ring an einen bedeutenden Vertreter der deutschen Unterhaltungsmusik verliehen. Der in Berlin geborene und lebende Lincke hat 1946 auf dem Friedhof in Hahnenklee seine letzte Ruhestätte gefunden.
Der goldene Paul-Lincke-Ring wurde von den Goldschmieden Willi und Magdalena Blomquist entworfen. Er trägt die Initialen Paul Linckes und ist mit einer von einem Lorbeerzweig umschlungenen Lyra geschmückt.
Bisherige Preisträger:
- 2023: Annett Louisan
- 2022: Johannes Oerding
- 2021: Max Mutzke
- 2020: Roland Kaiser
- 2019: Bosse
- 2018: Ina Müller
- 2017:Wolfgang Niedecken
- 2016: Helge Schneider
- 2015: Clueso
- 2013: Silbermond
- 2011: Annette Humpe
- 2009: Die Fantastischen Vier
- 2007: Peter Plate
- 2005: Max Raabe
- 2003: Udo Lindenberg
- 2001: Nicole Seibert, Rolf Zuchowski
- 1999: Klaus Doldinger
- 1997: Freddy Quinn
- 1995: Peter Maffay
- 1993: Christian Bruhn
- 1991: René Kollo
- 1989: Michael Kunze
- 1987: Lotar Olias
- 1985: Werner Bochmann
- 1983: Ralph Siegel
- 1981: Udo Jürgens
- 1979: Günther Schwenn
- 1977: Michael Jary
- 1975: Peter Keuder
- 1973: Norbert Schultze
- 1971: Günter Neumann, Werner Eisbrenner
- 1969: Nico Dostal
- 1966: Dr. Edmund Nick, Franz Grothe
- 1964: Will Meisel
- 1961: Hans Carste
- 1959: Rudolf Nelson
- 1957: Gerhard Winkler
- 1955: Friedrich Schröder
Weitere Informationen:
Freundeskreis Paul-Lincke-Ring e.V.
Almuth Ahrendts
Höhenweg 2, 38644 Goslar-Hahnenklee
Tel.: 05325 51530
Internet: www.paul-lincke.de
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder
Stadt Goslar
Susanne Roßdeutscher
Königstraße 3, 38640 Goslar
Tel.: 05321 704 632